Ehrenmitgliederbericht 2024

Die diesjährigen Ausflüge waren leider vom Regen begleitet. Der Wettergott hat es nicht so gut mit uns gemeint. Das tat jedoch der Unternehmungslust der Ehrenmitglieder keinen Abbruch; zahlreich haben sie dieses Jahr an den Ausflügen teilgenommen.

Im Frühling orientierten wir uns, was eigentlich mit unseren Kehrichtsäcken passiert, nachdem wir sie in den Container geworfen haben. Wir besuchten die Renergia in Perlen. Eine versierte Mitarbeiterin begrüsste uns, und durch eine Filmschau bekamen wir einen ersten Einblick in den Ablauf der ganzen Verbrennung. Auf einem eindrücklichen Durchgang der eigentlichen Anlage erklärte sie uns den Ablauf. 70% des Haushaltmülls kann zur Verbrennung genutzt werden. Aus der Abwärme wir Wärme und Strom produziert. Die Papierfabrik ist der grösste Abnehmer, und von Root bis Ennetsee werden Haushalte mit dessen Strom versorgt.  Es war sehr interessant, unser Wissen auch auf diesem Gebiet erweitern zu können. Mit einem feinen Mittagessen liessen wir uns im Restaurant Perlen verwöhnen, und der gegenseitige Austausch fand rege statt.

Für den Herbstausflug stand die Stöckli Skifabrik in Malters auf dem Programm.  Das Interesse war gross, sicher auch weil unser Swiss Team Skifahrer «Odi» Marco Odermatt, diese Marke fährt. Was steckt denn hinter dieser «Wunderwaffe», und wie geht die Produktion vor sich?

Nach einem stärkenden Mittagessen in Malters ging es per Privattaxis zum Fabrikgelände, das etwas ausserhalb des Dorfes liegt. Von einem ehemaligen Geschäftsleitungsmitglied wurden wir willkommen geheissen und mit ausführlichen Erläuterungen die Produktion eines Skis erklärt. In jeder Abteilung war es sehr laut, und wir mussten die Ohren spitzen um alle Info mitzubekommen. Heute werden die Skier aus einem Mix von modernsten gesteuerten, technischen Anlagen bis zur finalen Handarbeit angefertigt. Jede Rückmeldung eines Athleten und auch eines Hobbyskifahrers ist wichtig; daran kann die Produktion inkl. Technik wachsen. Nach 3 Std. der Informationen wurden wir von der Firma zu einem Apéro eingeladen, bei dem die letzten offenen Fragen gestellt werden konnten. Müde und voller Eindrücke machten wir uns gegen Abend auf den Heimweg.euteHeute

Anfangs des Jahres verstarb unser Ehrenmitglied Franz Kurzmeyer, ehemaliger Stadtpräsident von Luzern. Er war kein Riegenmitglied, aber unserem Verein wohlgesinnt und verbunden, hat er doch immer wieder ein «Nötli» in unsere Kasse gegeben. Im November verstarb Alois Bissig von der Nationalturnerriege. Er war in vielen Organisationen und Gremien tätig und hat so unseren Verein würdig vertreten. Wir werden die zwei Ehrenmitglieder in guter Erinnerung behalten.

Im Juni im Restaurant Murmatt und November im Restaurant Tribschen fanden die alljährlichen Ehrenmitglieder Geburtstagfeiern statt. Wir waren hoch erfreut, dass das Interesse in diesem Jahr sehr gross war. Rita würdigte ihr Wirken im Verein und gratulierte mit einem feinen Tropfen. Es ist immer ein fröhlicher Anlass, wo das Neuste ausgetauscht wird und auch Nostalgisches nicht zu kurz kommt.

Speziell danke ich Rita für die tatkräftige Unterstützung während des ganzen Jahres, vor allem aber für die Gestaltung der Geburtstagsfeiern und den Versand der jeweiligen Gratulationskarten. Sie und die Post machen es möglich, dass die jeweiligen Geburtstagkarten ihren Empfänger rechtzeitig erreichen.

Das war der letzte Jahresbericht meinerseits. Ich trete Ende 2024 nach 24 Jahren Ehrenmitglieder Betreuung zurück. Es waren interessante, schöne Jahre. Es machte mir immer wieder viel Spass, in Zusammenarbeit mit Rita etwas Neues zu finden.

Die Anlässe zu organisieren waren mit einer gewissen Herausforderung verbunden. Der Lohn dafür war, dass eine grosse Schar von Ehrenmitgliedern sich dafür interessierte. Gott sei Dank hat immer alles geklappt, und wir sind jedes Mal wieder gesund und munter nach Hause zurückgekehrt.

Ich danke allen Ehrenmitgliedern für die Teilnahme an den Anlässen, die Treue und die Verbundenheit zur Ehrengarde und auch zum Turnverein. Ebenfalls bedanke ich mich für die vielen interessanten Gespräche und Anregungen.

Ich wünsche Rita Lichtsteiner und meiner Nachfolgerin Esther Wolf viel Erfolg mit den neuen Herausforderungen und Organisationen.

Esther Nadig, Dezember 2024

Nachruf Alois Bissig

Geboren am 26. August 1945 – Gestorben am 23. November 2024

Mit tiefem Bedauern nehmen wir Abschied von Alois Bissig, der am 23. November 2024 im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Alois war ein engagiertes und langjähriges Mitglied des STV Luzern und des Kant. Nationalturnverbandes LU/OW/NW, dessen Name untrennbar mit dem Turnen, Ringen und Schwingen in unserer Region verbunden ist.

Seit seinem Eintritt in den STV Luzern im Jahr 1988 setzte sich Alois mit Leidenschaft und Hingabe für den Sport ein. Er war nicht nur Mitglied der Nationalturn- und Ringerriege, sondern übernahm auch zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben im Verein und in den Verbänden. Als Mitglied des OKs vieler Veranstaltungen, darunter die Kant. Meisterschaften im Sektionsturnen und die Kreisturnfeste, brachte er seine organisatorischen Fähigkeiten und seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohl des Vereins und der Gemeinschaft ein.

Besonders hervorzuheben sind, seine jahrelange Tätigkeit als Beisitzer und später als Präsident des Kant. Nationalturnverbands sowie sein Engagement im Sponsoring und der Organisation des Waldstätter-Cups in Horw. Als engagierter Kampfrichter im Nationalturnen, Ringen und Schwingen prägte er auch die Wettkampfszene und trug maßgeblich zum Erfolg und Ansehen des Sports bei.

Alois Bissig war ein Mann, der sich stets für die Gemeinschaft und den Sport einsetzte, ohne je nach Anerkennung zu streben. Sein beeindruckendes Engagement und seine Verdienste wurden in zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter die Große Verdienstauszeichnung des STV Luzern und die Ehrenmitgliedschaften im Nationalturnverband sowie im STV Luzern.

Der Verlust von Alois hinterlässt eine Lücke in der Sportgemeinschaft, die nur schwer zu füllen ist. Wir werden ihn als engagierten, hilfsbereiten und stets freundlichen Menschen in Erinnerung behalten, der mit seinem Einsatz und seiner Begeisterung für den Sport vielen eine Inspiration war.

Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie. Alois, wir werden dich nie vergessen und deinen unermüdlichen Einsatz für den Sport und die Gemeinschaft stets in Ehren halten.

Natifuger STV Luzern

Ehrenmitgliedertreffen 17. September 2024

Stöckli Ski Manufaktur Malters

Passend zu den aktuellen Temperaturen, in der Höhe liegt bereits Schnee, besuchen wir die Firma Stöckli Ski AG in Malters. Das Interesse der Ehrenmitglieder an dieser Besichtigung ist gross. 

Wir starten ab Bahnhof Luzern und fahren kurz vor elf Uhr mit dem Zug nach Malters. Zu Fuss geht es zum Restaurant Sie7e. Mit einem Apéro stossen wir auf den heutigen Tag an, anschliessend wird uns ein feines Mittagessen serviert, es verbleibt genügend Zeit um die Tagesaktualitäten zu diskutieren.

Ab 13.30 Uhr werden wir von Ferdi, Werni, Mäni und Sepp mit den Autos zur Stöckli Skimanufaktur gefahren, diese liegt etwas ausserhalb vom Dorf Malters im Industriegebiet. Um 14.00 Uhr empfängt uns Ruedi Arnet, Skidesigner und ehemaliges Geschäftsleitungsmitglied, zur Besichtigung. Die Firma Stöckli Ski AG besteht seit 1935 und hat seit 1986 den Sitz in Malters. Im Eingangsbereich können wir sehen, wie sich die Ski entwickelt haben, vom einfachen Holzski bis zum technisch ausgereiften Spitzenski. Heute ist Stöckli der einzig verbliebene Skifabrikant in der Schweiz. In Malters werden ca.75‘000 Skis im Jahr produziert, Verkaufsstellen werden weltweit beliefert. 1994 wurde Stöckli nach mehrfachen Aufnahmegesuchen endlich in den Swiss Ski Pool aufgenommen. Marco Odermatt ist zurzeit das bekannteste Gesicht im Weltcup mit Stöckli Ski. 

Bei einem ausgedehnten Rundgang durch die Produktion erfahren wir, wie der Ski aufgebaut und bis zum Endprodukt hergestellt wird. Wir durchlaufen die Abteilungen von der Lagerung des Holzkerns, können beim Aufbau des Skis zusehen. Das Deckblatt wird im Siebdruckverfahren bedruckt, alles gepresst und verschiedentlich kontrolliert. Mit mehr als 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird in einem Mix aus modernsten, CNC-gesteuerten Anlagen bis zum Handfinish das High-Tech-Produkt Ski gefertigt. Für die Fabrikation ist die Rückmeldung des Rennfahrers sehr wichtig, nur so kann der Ski optimal angepasst und verbessert werden. Investiert wird immer auch in neue Anlagen, im Moment ist das eine Pressmaschine, die zusammen mit Technikern von Stöckli, der  EPFL Lausanne und Hochschule Horw entwickelt wurde, sie muss noch ausgetestet werden und steht kurz vor dem Einsatz. Mit dieser Maschine wird viel Zeit und Kosten eingespart, zudem konnten Fördergelder beim Bund beantragt werden. 

Nach fast drei Stunden Besichtigung und vielen interessanten Informationen beenden wir den Rundgang. Offeriert wird uns ein kleiner Apéro, wir diskutieren über all die gewonnenen, spannenden Eindrücke. Das eine und andere Ehrenmitglied nutzt die Gelegenheit und rüstet sich im Shop für die kalten Wintertage aus. 

Rita Li.

Ehrenmitgliedertreffen 20. April 2024

Renergia Perlen

Die Idee von Esther und Rita: Warum in die Ferne schweifen…  Ganz in unserer Nähe besichtigen wir die Renergia, Energie aus Abfall. Hier wird sämtlicher Güsel aus der Zentralschweiz verwertet resp. verbrannt.

Um 10.00 Uhr werden wir von Sabine Thürig empfangen und in den Vortragsraum geführt. Weil wir uns auf Industriegelände bewegen, ist eine Leuchtweste Pflicht. In der Renergia arbeiten rund 30 Personen im Dreischicht-Betrieb (Wochenende Zweischicht).

Wir erfahren, dass es seit dem Jahr 2000 gesetzlich vorgeschrieben ist, den Abfall thermisch zu verbrennen, dies passiert mit 1000°.  Die Renergia Perlen ist seit Januar 2015 in Betrieb und einzigartig. An dieser Art der Verarbeitung und Energiegewinnung besteht weltweites Interesse, waren doch Mitarbeiter schon in China, Dubai, Schottland.

Der angelieferte Müll aus der Zentralschweiz umfasst rund 60% Hausratsmüll, 40% aus Industrie und Baustellen. Aus einem normalen Hauskehrichtsack kann 70% genutzt werden. Die Renergia Zentralschweiz AG produziert mit fortschrittlichen Technologien aus der Abwärme der Abfall-verbrennung Prozessdampf, Wärme und Strom. Ein grosser Abnehmer von Prozessdampf ist die Papierfabrik Perlen. Die nicht für die Produktion von Prozessdampf und Fernwärme benötigte Energie wird in Strom umgewandelt. Renergia produziert Strom für fast 35’000 Haushaltungen und kann so fossile Energieträger durch Abwärme aus Abfall ersetzten. Mit Fernwärme werden die Fernwärmenetze Root Längenbold (Rontal), Ebikon, Emmen, Luzern und sei Herbst 2023 Ennetsee versorgt.

Nach all den interessanten Informationen bei einem fast zweistündigen Rundgang verabschieden wir uns von Frau Thürig und fahren mit dem Bus zum Restaurant Die Perle. Zuerst geniessen wir einen Apéro, dann wird uns ein feines Mittagessen serviert, der speziell für uns zubereitete Rauchbraten an Rotweinsauce mit Beilagen schmeckt ausgezeichnet. Wie immer wird eifrig diskutiert, es werden Neuigkeiten ausgetauscht, der gemütliche Teil dieses Treffens gehört bei den Ehrenmitgliedern dazu.

Kurz nach 15.00 Uhr verlassen wir Die Perle und machen uns mit viel neuem Wissen auf den Heimweg.

Rita Li

Ehrenmitgliederbericht 2023

Im Jahre 2023 durften wir unsere Ehrenmitgliederausflüge bei schönstem Wetter durchführen.

Im April besuchten wir die Umweltarena in Spreitenbach. Um ein Umsteigen zu umgehen, mieteten wir ein Büssli, wo uns unser Chauffeur, Ferdi Moos, über das Freiamt nach Spreitenbach chauffierte. Wir wurden von einem kompetenten Führer empfangen. In über einer Stunde langen Führung erklärte er uns, wie aus Sonnenenergie, Windräder, Biogas, oder Holz Erdwärme gewonnen wird. Er gab uns auch effiziente Tipps, wie in Wohnungen Energie gespart werden könnte. Nach dem feinen Mittagessen und etwas freier Zeit fuhren wir bei blühenden Obstbäumen und gelben Rapsfeldern vorbei nach Hause. Es war ein interessanter & lehrreicher Tag im Kreis der teilnehmenden Ehrenmitglieder.

Der Herbstausflug führte uns per Schiff nach Weggis und mit dem Bus zur Thermoplan. Zuerst genossen wir ein feines Mittagessen in einem Gartenrestaurant bei schöner Aussicht in die Berge. Die Thermoplan ist die Fabrik für Kaffeeautomaten aller Art, von der Haushaltsmaschine bis hin zum Restaurant und Kantinen-Grossbetriebe. Es ist ein rein schweizerisches Unternehmen. Bei einer interessanten Führung wurde uns erläutert, dass das Unternehmen über die ganze Welt verteilt Automaten für ca. 325 Mio. Fr. liefert. Alle werden hier in Weggis angefertigt; Hauptabnehmer ist die Firma Starbucks. Eindrücklich ist, dass alle Maschinen vor Ort mit zwei Tools gebaut werden. Bei einer Reparatur wird ein Tool austauscht, und schon ist sie wieder funktionstüchtig. Es werden ungefähr in 82 Länder Kaffeemaschinen geliefert. Nach dieser beeindruckenden Führung fuhren mit Bus und Bahn wieder nach Hause.

Im vergangenen Jahr mussten wir von zwei Ehrenmitgliedern Abschied nehmen. Im Mai ist Peter Kaufmann nach nur zwei jähriger Mitgliedschaft verstorben. Im Dezember starb unser ältestes Ehrenmitglied, alt Regierungs- und Ständerat Robi Bühler. Robi war in jungen Jahren ein begeisterter Leichtathlet und hat in umsichtiger Weise seine politischen Ämter ausgeübt. Wir werden Peter und Robi in ehrenvoller Erinnerung behalten.

Ende Juni und November fanden unsere alljährlichen Geburtstagfeiern statt. An beiden Abenden nahmen nebst den geladenen Gästen auch zahlreiche Ehrenmitglieder teil, was wir immer sehr zu schätzen wissen. Es werden zahlreiche Neuigkeiten und immer wieder alte Anekdoten erzählt. Es sind gesellige Anlässe.

Ich danke Rita für die ganzjährige, tatkräftige Unterstützung, die verschiedenen Inputs ihrerseits und die Durchführung der Geburtstagsfeier.

Wir freuen uns, auch dieses Jahr wieder ein interessantes Programm durchführen zu können und viele fidele Stunden miteinander zu erleben. Danke an Alle, die immer wieder dabei sind.

Januar 2024, Esther Nadig

Nachruf Franz Kurzmeyer

Nachruf für unser Ehrenmitglied und alt Stadpräsident von Luzern Franz Kurzmeyer
geboren am 29.08.1935
gestorben im Alter von 90 Jahren am 10.01.2024

Franz Kurzmeyer ist sowohl als Stapi als auch als Mitglied unseres Turnvereins positiv aufgefallen durch seine Herzlichkeit und Freundlichkeit. In unseren Anliegen im Sport und für Sportstätten sowie Hallen hatte er immer ein offenes Ohr.

Als ich Franz Kurzmeyer und seine Frau Annemarie im Jahre 1989 einlud, unseren Verein nach Prag zu begleiten, sagte er sofort mit grosser Freude zu. Unvergesslich bleibt seine Ansprache im Prager Stadthaus beim dortigen Stadtpräsidenten. Franz Kurzmeyer während 35 Jahren im STL als Ehrenmitglied zu haben tat dem Verein gut. Nicht mit sportlichen Leistungen machte er von sich reden, nein mit seiner herzlichen Art, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen.

Franz war zwölf Jahre lang Stadtvater (1984 – 1996). Zuvor hatte er bereits eine respektable Karriere hinter sich als Baudirektor, Richter, Gerichtspräsident und Grossrat. Er war für alle Menschen da. Seine Freundlichkeit war ansteckend. Der Anfang der Ära Kurzmeyer war geprägt durch den Spruch: «Meh Bänkli, meh Brünne, meh Fähne, meh Blueme, meh Fraue met Hüet.» «Ich wollte auf die kleinen Dinge des Lebens aufmerksam machen, die auch Bedeutung haben», sagt er.  Allem voran, am wichtigsten war ihm der Kontakt mit der Bevölkerung; auch mit den Randständigen! Er hat mit Herz und Leichtigkeit mit vielen Menschen duzis gemacht. Das hat ihm grosse Sympathie eingebracht. Jeremias Gotthelf hatte es ihm ebenso angetan. Folgende Worte zitierte er gerne: «Einen Ofen voller Scheiter, die nicht brennen, nützt nichts. Der Ofen bleibt ein Ofen, und die Scheiter bleiben Scheiter. Man muss Feuer anzünden, dann gibt es einen warmen Ofen.» Und viele Feuer hat Franz Kurzmeyer angezündet. Er äusserte sich einmal dahingehend, dass der Starke und Etablierte immer der erste sein müsse, der zu Gesprächen und Lösungen einlädt. Franz hat unserem Verein oft die Hand geboten und mit uns Kameradschaft und Freude erlebt. Zuletzt trafen wir ihn noch ab und zu am STL-Stamm im Lapin. Erinnern wir uns doch ab und zu an seinen häufigen magischen Ausspruch und verwenden wir ihn doch auch vermehrt im Alltag: «Ech ha Fröid!»

Die letzten Monate seines Lebens hat er im Kurhaus Sonnmatt verbracht. Von dort oben auf die Stadt blickend hat er sich von uns verabschiedet. Wir erinnern uns sehr gerne an unseren Stapi Franz Kurzmeyer. 

Franz von Arx


Franz Kurzmeyer bei seiner Ernennung zum Ehrenmitglied im Jahre 1989.

Nachruf von Robi Bühler

Nachruf für unser Ehrenmitglied Robert Bühler
geboren am 21.9.1928
gestorben im Alter von 95 Jahren am 9.12.2023

Der frühere Leichtathlet und Ehrenmitglied des STL Robert Bühler, Regierungsrat und nachheriger Ständerat, ist nicht mehr unter uns. Es trauert ein riesiger Freundes- und Bekanntenkreis um diese respektierte und hochgeschätzte Persönlichkeit.

Robi war eigentlich ein untypischer Politiker: bescheiden, immer auf die Sache fixiert, die er gerade zu vertreten hatte, niemals sich selbst inszenierend. Zugleich aber war Robert Bühler ein geselliger Mensch mit herzlicher Ausstrahlung, der hohe Achtung in allen politischen Lagern genoss – ein eigentlicher Sympathieträger für alle: im Stadtturnverein, im Schweizer Sport, in der Politik, in der Gesellschaft und im Beruf. Unser Vereinsmitglied war viele Jahre aktives Mitglied der Leichtathletik-Riege und fiel auf durch gute Leistungen im Sprint, Hochsprung und Staffellauf 4 x 100 m. Als Sport-Verbundener stellte er sich 1991 als Präsident des Organisationskomitees des Eidg. Turnfestes in Luzern zur Verfügung und er engagierte sich 1992 – 1994 in der Projektierungsgesellschaft für ein Kultur- und Kongresszentrum am See in Luzern. Auch hier darf sich das Resultat sehen lassen. Es wurde zum Wahrzeichen von Luzern. Im OK der Eidg. Turnveteranen-Tagung 2003, welche der Stadtturnverein damals in Luzern organisierte, verhalf der OK-Präsident Robert Bühler den Turnveteranen des STL zu einem grossartigen Erfolg und hoher Wertschätzung durch die 1154 Teilnehmenden. Robi war auch ein treuer Helfer, Zeitnehmer und Kampfrichter bei den von der Leichtathletenriege STL organsierten Meetings im Stadion Allmend. Damals wurden die Sprint- und Laufzeiten noch mit der Stoppuhr gemessen.


Ein riesiger Freundes- und Bekanntenkreis trauert um diese allseits hoch geschätzte Persönlichkeit. Der gebürtige Grosswanger war von 1950 bis 1961 als Primarlehrer tätig. Danach arbeitete er zuerst als städtischer Berufsberater (1961 bis 1968) und später als Personalchef bei der Stadtverwaltung Luzern (1968 bis 1977). Ab 1977 war unser Freund Robert während zwölf Jahren Luzerner Regierungsrat und stand dem Militär-, Polizei- und Umweltschutzdepartement vor. Zuvor politisierte Bühler 14 Jahre lang im Grossrat – dem heutigen Kantonsrat – für die Liberale Partei Luzern. Von 1989 bis 1995 vertrat er den Kanton Luzern als Ständerat in Bern. 1983 und 1989 war Robert Schultheiss, d.h. Vorsitzender des Regierungsrates. Heute hat dieses hohe Amt den Namen Regierungspräsident. Seine politischen Schwerpunkte lagen in der Sicherheit und in der Bildung. Seine herzliche und humorvolle Art erleichterte ihm den Zugang zu den Menschen. Damit konnte er seine vielfältigen und auch schwierigen Aufgaben erfolgreich und zum Wohle der Gesellschaft erfüllen. Ich mag mich erinnern, dass er als Personalchef mir immer wieder geholfen und mich beraten hat, wenn ich für einen Leichtathleten, der neu zum Stadtturnverein kam, eine Stelle suchte. Röbis Auftreten, sein Engagement, seine Gesprächskultur und sein Einfühlungsvermögen sowie seine Hilfsbereitschaft waren beeindruckend.

Robert Bühler war ein echter Stadtturner, der sich ein Leben lang mit viel Engagement auf allen politischen, beruflichen, gesellschaftlichen und kulturellen Stufen für das Wohl unserer Gesellschaft eingesetzt hat. Seine Karriere war vorbildlich. Der Verein und wir Sportler verlieren eine grossartige Persönlichkeit und einen aussergewöhnlichen Politiker. Wir durften Robert Bühler als umsichtigen Macher mit einer grossen Herzlichkeit erleben und werden ihn mit Respekt und grossem Dank in Erinnerung behalten.


Franz von Arx

Ehrenmitglieder Herbsttreffen 17. September 2023

Neugierig und gut gelaunt trifft sich eine Gruppe Ehrenmitglieder um 09.50 Uhr in Luzern am Schiffsteg 1. Bei sonnigem Herbstwetter bringt uns Schiff Diamant nach Weggis. Tagesziel ist Besichtigung der Firma Thermoplan, Hersteller von Kaffee-Vollautomaten.

Auf dem Schiff wird uns allen ein Kaffee offeriert, bezahlt aus der Kasse. Nach Ankunft in Weggis gibt es einen kleinen Spaziergang zum Seehotel St. Gotthard, im Gartenrestaurant geniessen wir ein feines Mittagessen, begleitet von munteren Gesprächen.

Gestärkt begeben wir uns mit Bus 502 bis Haltestelle „Zopf“, dort bahnen wir uns den Weg durch die Grossbaustelle zum Eingang der Firma Thermoplan.

Herr Thomas van Es erwartet unsere Gruppe und führt uns in den Show-Room. In einer Einführung erfahren wir, dass die Firma Thermoplan 1974 in Küssnacht gegründet wurde. Angefangen wurde mit der Produktion von Rahmbläsern für Gastrobetriebe. Erweitert wurde der Betrieb mit Kaffeevollautomaten, der Sitz 1985 nach Weggis verlegt, ein Neubau für die Produktionserweiterung kann demnächst bezogen werden. Drei grosse Kunden sind Starbucks, Costa Coffee und Nestle mit Nespresso, diese drei machen ca. 50% des Umsatzes aus, der Rest erfolgt mit eigenem Vertrieb. Letztes Jahr wurde ein Umsatz von 335 Mio. Fr. erwirtschaftet. Der Firma ist es ganz wichtig, dass sämtliche Teile der Kaffeeautomaten in der Schweiz produziert werden, alle Maschinen sind also Made in Switzerland. Vertrieben werden die Maschinen in 82 Ländern durch Partner. Ein Rundgang durch die Produktion rundet unseren Besuch ab.

Mit Bus 502 fahren wir bis Bahnhof Küssnacht, dann bringt uns die SBB zurück nach Luzern. An diesem Tag wurde uns viel neues Wissen vermittelt, es war spannend zu erfahren, dass es heute immer noch möglich ist, mit einem innovativen Produkt, das von A – Z in der Schweiz hergestellt wird, den Weltmarkt zu erobern.

rl

Nachruf Peter Kaufmann

Peter Kaufmann wurde am 3. Januar 1939 geboren. Zusammen mit 2 Geschwistern
wuchs er in Luzern im Maihofquartier auf. Den Schulbesuch schloss er mit dem Han-
delsdiplom der Kantonsschule Luzern ab. Bei einer Grossbank in Zürich begann er
als Praktikant, wo ihm Einsätze in London und Paris ermöglicht wurden. 1965 kam
er zurück nach Luzern. Statt eine Stelle in Zürich anzutreten, musste er für 2 Mona-
te ins Lungensanatorium in Montana. Dort lernte er seine Frau Maria Schaller ken-
nen, die er 1968 heiratete. Zuerst wohnten sie im Matthofquartier in Luzern, später
in Kriens und zuletzt in Horw.


1966 fand Peter seine Wunschstelle in der Getreide-Import Firma FUGA , wo er bis
zu seiner Pensionierung als Getreidehändler tätig war.


Peter fühlte sich in einer Gruppe mit Gleichgesinnten sehr wohl. In seiner Jugend en-
gagierte er sich in der Pfadfinder-Abteilung St. Josef. Nach seiner Pensionierung trat
er noch als Sänger dem Allegro-Chor in Horw bei.


Seit 1976 war Peter Mitglied im Stadtturnverein. Fitness und Geselligkeit wertete er
stets höher als sportliche Erfolge. So begann er bei der Stammriege und wechselte
1999 zur Freien Riege. Neben dem regelmässigen Probenbesuch leitete er mit viel
Geschick und Erfahrung 10 Jahre unsere Riegentour, nachher übernahm er das
Kassieramt und zuletzt stellte er sich noch als Revisor zur Verfügung. Dazu war
Peter auch noch bei der Leichtathletenriege-STL als Eventmanager aktiv. Für seinen
grossen und langjährigen Einsatz wurde ihm als Dank im Jahr 2021 die Ehrenmit-
gliedschaft verliehen.


Vor knapp einem Jahr zeigten sich erste Anzeichen seiner Krankheit. Trotz grossem
Durchhaltewillen und Geduld verlor er am 4. Mai 2023 seinen Kampf gegen den
Krebs.


Wir werden Peter als vorbildlichen Breitensportler und Turnkameraden in dankbarer
Erinnerung behalten.
Freie Riege STV Walter Gnos

Ehrenmitgliedertreffen 29. April 2023

Umweltarena Spreitenbach

Es ist eine Tradition, dass Esther und Rita im Frühjahr für die Ehrenmitglieder einen Ausflug organisieren, der nebst Pflege der Kameradschaft Spass und neues Wissen vermittelt. Dieses Jahr besuchen wir die Umweltarena Spreitenbach. Damit bereits die Anreise gemütlich wird, führt uns Chauffeur Ferdi ab Eichhof mit einem Minibus über Land, vorbei an blühenden Obstbäumen und Rapsfeldern.

Wie geplant, treffen wir um 10.30 Uhr in Spreitenbach ein. Im Klima-Restaurant starten wir mit einem Kaffee und Gipfeli. Um 11.15 Uhr beginnt unsere Führung: Erneuerbare Energie. In dieses Thema werden wir von Gerhard Girschweiler eingeführt.

Die erneuerbaren Energien werden immer bedeutender, einerseits weil die fossilen Energien endlich sind und immer teurer werden, andererseits weil sie die Umwelt nicht im gleichen Ausmass belasten. Wir erfahren, wie aus Sonne, Wind, Biogas, Holz und Erdwärme Energie gewonnen werden kann. Eindrücklich wird gezeigt, wie mit wenig Aufwand, z.B. der Beleuchtung in der Wohnung mit neuen Leuchtmitteln, einiges an Energie gespart werden kann. Wir erfahren, wie bunt Solarpanels sein können und wie Sonnenenergie auf dem Dach, an der Fassade oder am Balkongeländer geerntet werden kann. Ein wichtiges Thema ist natürlich auch die Elektromobilität, wir sehen wie sich z.B. die Batterie eines Elektroautos zusammensetzt und was die einzelnen Komponenten kosten. Gezeigt und erklärt wird uns das Modell vom ersten Mehrfamilienhaus der Welt (das Original steht in Brütten ZH)  das ohne externen Anschluss für Strom, Öl und Erdgas auskommt. 

Nach etwas mehr als eine Stunde haben wir viele interessante Informationen erhalten. Erkenntnis von uns allen: Im Energiebereich wird sich in den nächsten Jahren vieles verändern.

Im Klima-Restaurant erwartet uns ein feines Mittagessen mit Salat, Hauptgang, Dessert samt Kaffee. Das Thema unserer Führung wird am Tisch nochmals diskutiert. Einige Ehrenmitglieder lassen es sich nicht nehmen und machen vom Angebot Gebrauch, mit einem Elektrofahrzeug eine Runde zu fahren.

Um 15.00 Uhr starten wir, mit viel neuem Wissen, zur Rückfahrt. Ferdi fährt uns sicher via Seetal zurück zum Eichhof. Danke Ferdi für die zuverlässige Fahrt.

Rita Li.