Peter Kaufmann wurde am 3. Januar 1939 geboren. Zusammen mit 2 Geschwistern wuchs er in Luzern im Maihofquartier auf. Den Schulbesuch schloss er mit dem Han- delsdiplom der Kantonsschule Luzern ab. Bei einer Grossbank in Zürich begann er als Praktikant, wo ihm Einsätze in London und Paris ermöglicht wurden. 1965 kam er zurück nach Luzern. Statt eine Stelle in Zürich anzutreten, musste er für 2 Mona- te ins Lungensanatorium in Montana. Dort lernte er seine Frau Maria Schaller ken- nen, die er 1968 heiratete. Zuerst wohnten sie im Matthofquartier in Luzern, später in Kriens und zuletzt in Horw.
1966 fand Peter seine Wunschstelle in der Getreide-Import Firma FUGA , wo er bis zu seiner Pensionierung als Getreidehändler tätig war.
Peter fühlte sich in einer Gruppe mit Gleichgesinnten sehr wohl. In seiner Jugend en- gagierte er sich in der Pfadfinder-Abteilung St. Josef. Nach seiner Pensionierung trat er noch als Sänger dem Allegro-Chor in Horw bei.
Seit 1976 war Peter Mitglied im Stadtturnverein. Fitness und Geselligkeit wertete er stets höher als sportliche Erfolge. So begann er bei der Stammriege und wechselte 1999 zur Freien Riege. Neben dem regelmässigen Probenbesuch leitete er mit viel Geschick und Erfahrung 10 Jahre unsere Riegentour, nachher übernahm er das Kassieramt und zuletzt stellte er sich noch als Revisor zur Verfügung. Dazu war Peter auch noch bei der Leichtathletenriege-STL als Eventmanager aktiv. Für seinen grossen und langjährigen Einsatz wurde ihm als Dank im Jahr 2021 die Ehrenmit- gliedschaft verliehen.
Vor knapp einem Jahr zeigten sich erste Anzeichen seiner Krankheit. Trotz grossem Durchhaltewillen und Geduld verlor er am 4. Mai 2023 seinen Kampf gegen den Krebs.
Wir werden Peter als vorbildlichen Breitensportler und Turnkameraden in dankbarer Erinnerung behalten. Freie Riege STV Walter Gnos
Rosemarie Ryser trat 1960 in die Damenriege Hubelmatt des Stadtturnvereins ein. Nach nur zwei Jahren Vereinszugehörigkeit und Mitturnens erkannte man ihre Fähigkeiten, und sie wurde zur Riegenchefin gewählt. In der „Ämtlileiter“ ging es steil voran, denn schon im Jahr 1964 nominierten die Turnerinnen sie zu ihrer Präsidentin der Damenriege, wo sie mit viel Applaus «Ja» zu diesem Amt sagte. Sie stand der Damenriege neun Jahre lang vor. Bei ihrer Demission 1973 wurde sie zum Ehrenmitglied der STV Luzern und der DR des Stadtturnvereins ernannt.
Bei der Gründung der Kunstturnerinnenriege 1968 der DR STV Luzern half sie tatkräftig mit. Sie hatte auch andere Funktionen inne. So war sie für 5 Jahre (1980-1985) in der Redaktion «Kontakt» des damaligen Frauenturnverbandes Luzern, Ob- und Nidwalden tätig. Ab 1985 amtete sie als freie Mitarbeiterin. Im 1990 hatte sie das Amt der Sekretärin bei der Fahnenkommission inne.
Ihr Mann, Willy Ryser, war lange Präsident des Chörli vom STV Luzern, womit man Willy und Rosemarie immer wieder an Festivitäten antraf. Ich freute mich jedes Mal, wenn sie an Ehrenmitgliedertreffen teilnahm, was aus gesundheitlichen Gründen in den letzten Jahren nicht mehr möglich war.
Rosemarie war eine leidenschaftliche Jasserin. Fünf Frauen trafen sich in fleissigen Abständen zu diesem Spiel, das sie bis ins hohe Alter ausübte.
Am Schluss wohnte Rosemarie im Altersheim und freute sich über jeden Besuch.
Ich habe Rosemarie als fröhlicher, sympathischer und offener Mensch kennen und schätzen gelernt; auch war sie steht‘s eine gute Zuhörerin.
An ihrem 95. Geburtstag schlief sie im Kreise ihrer Familie friedlich ein. Wir werden Rosemarie in guter Erinnerung behalten.
Kari ist nicht mehr unter uns, er verstarb am 8. Mai 2022. Nach einem Spitalaufenthalt, ist er friedlich eingeschlafen.
Wir kannten ihn als Ausnahmekönner im Ringen, Schwingen und NaJonalturnen. Aus vielen grossen Erfolgen ragt die Olympiateilnahme 1960 im Ringen heraus.
In jungen Jahren war er sehr erfolgreich im Sport und Beruf und hat mit seinem starken Willen viele Kameraden begeistert. Nach der Metzgerlehre ging er zur Polizei der Stadt Luzern und später übernahm er das Eichhof-Depot in Sarnen. Dort konnte er sich richtig entfalten, denn die Aufgabe war für ihn wie zugeschnitten. Er war ein aufgestellter, ehrlicher Leiter. Mit seiner Frau Helene, Leni, wie er sie nannte, war er bis zum Tode glücklich verheiratet.
Sportliche Erfolge von Kari kann man gar nicht alle erwähnen, so viele waren es. Einige möchte ich aber herausheben.
m Ringen hat er dreimal die Eidg. Ringertage gewonnen 1956 / 1960 / 1964, er wurde Schweizermeister 1956 im Weltergewicht, ETV Meister 1956 / 1957 / 1958, Sieger an der Polizei-EM in Göteborg im Weltergewicht und erzielte den 7. Rang an den Olympischen Spielen in Rom.
Im Nationalturnen war Kari auch sehr erfolgreich. So gewann er zwei Kantonale Nationalturntage 1963 /1964. An zwei Eidg. Turnfesten erkämpfte Kari das Eichenlaub. Er hat für den Stadtturnverein Luzern aussergewöhnliche Leistungen erbracht.
Im Schwingen war Kari ein Ausnahmekönner. Mit seinem Leichtgewicht konnte er sehr grosse Erfolge feiern. Dreimal am Kirchbergschwinget teilnehmen zu können 1957 / 1962 / 1967 gelingt nicht vielen Athleten.
Kari engagierte sich auch nach der sportlichen Karriere als Technischer Leiter im Schwingklub Luzern, Kampfrichter im Schwingen und Ringen, mehrfacher Kursleiter im Schwingen, Ringen und Nationalturnen, mehrere Jahre im OK des Brünig-Schwingfests. Präsident in der Nationalturn-Riege.
Wir werden Kari in unseren Kreisen immer in guter Erinnerung behalten, für mich war Kari das grösste Vorbild, er hat jetzt den Frieden auch im Himmel gefunden.
Martin Ulrich hat den Leichtathleten des STL, der Jugend, der Entwicklung des Stabhochsprunges und der Förderung von Freundschaften rund 70 Jahre seines Lebens geschenkt. Wir haben einen einzigartigen Trainerkameraden verloren.
Martin kam mit 25 Jahren beruflich nach Luzern und er trat auch sogleich der Leichtathletenriege des Stadtturnvereins bei. Bis dahin war er Zehnkämpfer und guter Stabhochspringer im Turnverein Brunnen. Zunächst wurde Martin Trainer in der Nachwuchsriege der Leichtathleten Hubelmatt, die er drei Jahre lang führte. Martin baute ab 1968 eine starke Mehrkampf- und Stabhochsprunggruppe auf. Viele grossartige Athleten hat er herausgebracht: Hugo Hönger, Hobi Robi, Robert Kistler, Henggeler Ernst, Hässig Dieter, Röbi Zgraggen und insbesondere seinen Sohn Martin, der erstmals die 5.00 Meter sprang! Martin junior zählte zu den besten Stabspringern der Schweiz. Dieser grossartige Erfolg kam zu Stande dank der guten Trainingsarbeit zwischen Vater und Sohn und dem einzigartigen Gruppengeist unter den Springern des STL.
Martin brachte auch seine Tochter Helga zu den Leichtathleten des STL. Sie wurde eine sehr gute Hürdenläuferin und Sprinterin. Martin lebte für den Stadtturnverein. Er packte überall an, wenn es um das Organisieren eines Meetings oder wenn Helfer im Verein gefragt waren. Eindrücklich war jeweils der grosse Umzug der Stabhochsprunganlage. Diese stand während des Wettkampfbetriebes auf der Allmend und für das Wintertraining schaffte Martin ein aufblasbares Sprungkissen mit Gebläse an. Für den zweimaligen Umzug pro Jahr organisierte Martin jeweils einen Lastwagen! Mit Geschick und Einfühlungsvermögen baute die Stadt in der oberen Dulahalle gar einen Einstichkasten in den Hallenboden. Der Korridor vor der Halle war die Anlaufbahn für die Stäbeler. Da hiess es bei der Türe den Stab zu senken und dann nach der Türe wieder hochzunehmen. Das war Pionierarbeit, diese erste Stabhochsprungschule in Luzern. Martin hat sie mit Leidenschaft geführt und er war mit seinen Athleten sehr erfolgreich! 1979 hat ihn der STL in Würdigung seines grossen Wirkens zum Ehrenmitglied ernannt.
Martin schätzte und pflegte die zwischenmenschlichen Beziehungen unter den Leitern und Athleten. Es war selbstverständlich, dass wir nach den Trainings jeweils auf der Allmend im Clubbeizli noch zusammensassen und im Winter nach dem Hallentraining meistens bis Mitternacht noch bei Schnider-Seppi im Restaurant Lindenhof einen Jass klopften. Martin war ein Kamerad der alten Schule. Die Leichtathletenriege des STL war für ihn eine Familie. Er hat siebzig Jahre lang dieser Riege und den Athleten gedient. Martin hat den STL erfolgreich gemacht. Die Leichtathleten danken ihm für seine Treue, sein Engagement, seine eindrücklichen Trainings, in denen er die Athleten zu Stabakrobaten formte und eben zu einer unzertrennlichen Gruppe. Die Freundschaft wird heute noch gepflegt. Martin, der STL und Deine Athleten danken Dir von Herzen für Deine Trainertätigkeit.
Kurt Stalder wurde am 15. November 1932 mitten in eine grosse Turnerfamilie hinein geboren: Grossvater Josef, Vater Jacques, Onkel Werner, alle trugen die Vereinsfarben des STL, sei es als National-, Kunstturner oder Leichtathlet, wo auch Kurt mit 16 Jahren seine Karriere startete. Der Schreibende erinnert sich gut, wie er selbst als Schulbub seinen grossen Cousin bestaunte, der kraftvoll, elegant mit seiner speziellen Beid-Arm-Technik die Hürden meisterte.
Mit seiner älteren Schwester Klara verbrachte er an der Friedentalstrasse 45 seine Jugendzeit. Spielplatz war nicht nur der Garten, sondern auch die unmittelbare Umgebung der Gärtnerei Werck im Urnerhof und natürlich das Spitalareal, wo sein Vater Technischer Leiter war.
Nach der Sekundarschule absolvierte Kurt eine Lehre als Hochbauzeichner im Architekturbüro Vallaster in Luzern. Nach Wanderjahren in verschiedenen Architekturbüros zog es ihn ans Technikum in Burgdorf, wo er 1958 mit Erfolg zum Architekt HTL diplomierte. Prägend waren auch seine Jahre in Basel im damals bekannten Büro Förderer-Otto-Zwimpfer. Als Teilhaber eröffnete er 1962 deren Zweigstelle in Luzern, bevor er ab 1963 sein selbständiges Architekturbüro führte. Bald kamen Aufträge für Einfamilien-, Wohn- und Geschäftshäuser in der Zentralschweiz und Umgebung. Ein Arzthaus in Weggis und die Betrufkapelle auf Gitschenen im Isenthal zeugen von Kurts Handschrift. Neu- und Umbauten im Kantonsspital Luzern sowie der Umbau der ehemaligen Tuchfabrik Schild Weggismatt in eine Gewerbeschule forderten sein Könnnen und brachten Lob und Anerkennung. Von seinem profunden Wissen profitierten viele Lehrlinge und Gewerbeschüler.
Sportlich ging’s in Kurts Leben auch auf der Skipiste weiter. In der Jungfrauregion lernte er seine zukünftige Gattin Renate, genannt Renée, kennen, aktives Mitglied in der damals erfolgreichen Landhockeymannschaft des Luzerner Sportclubs. Ihre Heirat 1965 bildete den Start für die lange treue Verbundenheit.
Als Hürdenläufer über die kurzen und langen Distanzen verbesserte sich Kurt von Jahr zu Jahr. Auch eine Kinderlähmung, die einen einjährigen Unterbruch bedingte, stoppte ihn nicht. Wie einer seiner damaligen Trainer bestätigte, erreichte er seine Bestleistungen kantonal, national und international erst nach der Genesung. Nach dem Abschluss seiner Aktivzeit stellte sich Kurt aber weiter in den Dienst des STL. Als gern gesehener Helfer, anerkannter Organisator wirkte er in Kommissionen und im Vorstand, um schliesslich den STL als Präsident von 1979-1989 erfolgreich wie auf der Bahn zu leiten, 1985 auch als OK-Chef 125 Jahre STL.
DATEN AUS DER LISTE DES STL
Vereinszugehörigkeit:
1949
STV Luzern Leichathletik
seit 1986
Eidgenössischer Turnveteran STV Luzern
Funktionen im Verein:
1962 – 1967
2. Vizepräsident STV Luzern
1967 – 1970
2. Vizepräsident STV Luzern und TK-Chef
1967
Vertreter STL in der Städt. Turnvereinigung
1979 – 1985
Präsident STV Luzern Vizepräsident Kantonaler Sportverband
Tätigkeiten im Dienste des STV Luzern:
1985
OK-Chef 125 Jahre STV Luzern
1978
Bauchef OL Rathausen
Tätigkeiten im Dienste der Riege:
Ab 1949
Aktivmitglied Leichathletikriege
Sportliche Erfolge:
1957 Kurts Superjahr, war er doch Eidgenössischer und Kantonaler Kranzturner LA. Er war im Kader für die Europameisterschaften über 110 m Hürden, Sieger im 6-Kantone Wettkampf, im 5. Rang der damaligen 10-Besten-Liste. Am 40. Berner Kantonalen Turnfest in Burgdorf erreichte er im Olympischen Zehnkampf den ehrenvollen 2. Rang.
Persönliche Bestleistungen: (noch auf Aschenbahnen!) Hürdenlauf 110 m 15.0 sec 400 m 56.0 sec Schnelllauf 100 m 11.2 sec 400 m 52.2 sec Hochsprung 1.80 m Weitsprung 6.57 m Olympischer Zehnkampf Kantonaler Meister mit 5165 Punkten
Bisherige Auszeichnungen und Ehrungen im STL:
1962
Treuemitgliedschaft STV Luzern
1970
Grosse Verdienstauszeichnung STV Luzern
1974
Aktivveteran STV Luzern
1976
Ehrenmitgliedschaft STV Luzern
Wirken zugunsten der Oeffentlichkeit und des Gemeinwesens:
Wer Kurt kannte, fragte ihn gerne um Mitarbeit an. So stellte er seine Schaffenskraft auch der Oeffentlichkeit zur Verfügung. Ganz speziell für Ihn: 1967 – 1987 sass er als Mitglied der Liberalen Fraktion im Grossen Rat des Kantons Luzern, 1983 war er dessen Präsident und somit „Oberster Luzerner“.
Breit war auch sein Wirken in manchen politischen und geselligen Gremien: im Schweizerischen Technischen Verband, im Technikumsrat Zentralschweiz, im Verwaltungsrat der Kantonalen Gebäudeversicherung, in der Studentenverbindung Altherrenvereinigung TTB, fasnächtlich bei den Maskenliebhabern (als Präsident und Ehrenmitglied) oder als Mitbegründer des Panathlon Clubs Luzern, einem Serviceclub für Sportbelange. Und wenn die gemeinsame Arbeit erledigt war, genoss Kurt die Geselligkeit, Gespräche und Scherze, und fast immer mit einem Schalk im Auge.
Der STL verliert mit Kurt einen langjährigen Freund und Sportkameraden, hilfsbereit, verlässlich und gesellig. Bewahren wir ihm so ein ehrendes Andenken.